Ich reise liebend gerne. Genauso wie andere gerne Serien schauen oder die Spiele ihrer Lieblingsfußballmannschaft verfolgen, so gerne suche ich nach Reisezielen und Tickets. Bei billigen Flugtickets ist es ganz schlimm: Mein Herz fängt an zu pochen, mir wird heiß und kalt zugleich und meine Hände fangen an zu zittern. Nunja, ich kann wohl Reisen zu meinen Hobbys zählen. Aber so gerne ich auch reise, ich kann nicht immer unterwegs sein, on the road, den aufregenden Wind des Abenteuers in den Haaren spüren, während die Sonne meine Vitamin D Reserven aufpumpt.

Als ich also nach einer withlove-Besprechung tief im Holiday-Blues versunken eine Freundin fragte, was sie denn mit Liebe mache, bekam ich folgende Antwort:

Mit Liebe? Also ich würde die in Alufolie packen, dann in den Ofen stecken, auf 180 Grad für ca. 10 Minuten, rausholen, dann hab ich heiße Liebe.

So einfach ist es also Liebe in den Alltag zu bekommen: Ofen auf, Liebe rein, heiße Liebe raus.

Inspiriert von dieser ironischen Leichtigkeit, die das doch recht schwere Wort „Liebe” umhüllt, habe ich beschlossen einen Kuchen zu backen. Neben dem Reisen zählt nämlich auch Backen zu meinen größten Hobbys. Wobei ich mich nicht gern an Rezepte halte, denn die schreiben mir ja vor wie ich was mischen soll. Viel zu wenig Kreativität, viel zu wenig Selbstbestimmung. Hätte ich ein langweiliges Studium mit 100 Prozent Einstellungsquote nach dem Abschluss, würde ich wahrscheinlich auch langweilige Kuchen nach Rezept backen. Aber das geht mir genauso gegen den Strich wie All-Inclusive-Urlaube, geführte Reisen oder alles andere, wo man nicht die Freiheit hat selbst mitzubestimmen und mal auszubrechen.

Jede Reise fängt bei mir meistens mit einem billigen Flug an, mit wenig Reiseplanung, mit Reiseführer-Durchlesen am Ankunftsort à la „Was kann man hier eigentlich machen?” und anschließendem „Go with the flow”. So circa sieht es auch aus, wenn ich backe: Während ich für die perfekte Abenteuer-Reise einen Rucksack, einen Schlafsack, ein Ticket und manchmal ein Zelt brauche, sind meine Standardzutaten beim Backen Eier, Zucker, Mehl und manchmal Backpulver. Der Grundteig meines withlove-Kuchens sieht also folgendermaßen aus:

Eier (vielleicht zwei) und Zucker (so viel wie sich gut anfühlt) schaumig rühren. Mehl (so viel bis eine schöne Teigmasse entsteht) nach und nach unterrühren. Einen Pumuckel Backpulver und einen halben Schlumpf Vanillezucker beimischen. Umrühren. Grundteig ist fertig. Jetzt kann das Abenteuer beginnen.

Wenn ich bei Reisen im Zielland bin, lasse ich mich von allem inspirieren, was neu ist, was ich nicht kenne oder wovon ich schon mal gelesen habe und was ich unbedingt selber sehen will. Wenn es mir an einem Ort gefällt, bleibe ich dort länger und wenn es mir mal irgendwo weniger gefällt, so packe ich schnell meinen Rucksack und das nächste Abenteuer wird erkundet.

Nachdem ich daheim meinen Grundteig fertig habe, mache ich also das gleiche: Ich lasse mich von den Gewürzen, Früchten und sonstigen Zutaten, die vielleicht in einen Kuchen passen könnten, inspirieren und finde eine passende Mischung. Ohne Rezept, ohne Vorgabe, ohne All-Inclusive.

Diesmal entscheide ich mich für einen Erdbeer-Topfen-Kuchen mit Schokostreusel. Beim Zubereiten konzentriere ich mich voll auf meinen Kuchen: Nachdem die Teigmasse auf einem Blech ist, verteile ich den Topfen mit einem großen Löffel ganz willkürlich auf dem Teig. Die Erdbeeren lasse ich einfach dort fallen, wo eine Erdbeere gut aussehen würde. Zum Schluss hacke ich noch Schokolade klein und verstreue sie, mal mehr mal weniger gleichmäßig. Ab geht die Liebe in den Ofen und kommt als heiße Liebe wieder raus!

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Wenn ich also mal keine Zeit habe oder die Ressourcen fehlen um gerade die Welt zu erkunden, dann backe ich eben leidenschaftlich gern. Hier ein Ananans-Kokos-Kuchen, dort ein Schoko-Zimt-Kuchen. Ich kann auch voll gut dabei abschalten und mich total aufs Backen konzentrieren. Das hilft aus dem stressigen Alltag herauszukommen, man kann sich einen kurze Auszeit gönnen und wird hinterher sogar mit einem selbstgemachten Kuchen belohnt.

Probiert es selbst mal aus! Und falls ein Kuchen mal nichts wird, kann man ja Freunde einladen und unauffällig den Kuchen servieren oder die Nachbarn beglücken. Gratis Kuchen mag jeder, egal ob die Erdbeeren verbrannt sind oder man sich bei der Zuckermenge vertan hat 😉

Außerdem hat jeder schon einmal einen Kuchen gebacken, oder zumindest mal den Topf ausgeschleckt. Aber hast du schon mal einen Kuchen withlove gebacken? Versuchs mal! Abenteuer gibt es nicht nur on the road, sondern manchmal auch in der eigenen Küche.

Withlove

Iris

 

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